Mittwoch, 7. Dezember 2011

Es ist schon spät. Und eigentlich habe ich gar keine Lust etwas zu posten!
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es mir danach besser gehen wird, obwohl ich schon eine halbe Ewigkeit nichts mehr gepostet habe! Und wahrscheinlich interessiert es sowieso niemanden, wie es in meiner kleinen Welt aussieht.

Dennoch: ich brauche ein wenig mehr Platz in meinem Kopf und muss meine Gedanken mal wieder sortieren. So kann ich es einfach am besten. Und wer weiß: vielleicht kehrt danach ja wieder etwas Ruhe ein.

Seit Wochen habe ich diese Frau in meinem Kopf herum schwirren. Schon übel genug, dass ich weiß, ich werde sie nie wieder sehen. Aber in der selben, kleinen Stadt zu wohnen und zu wissen, sie könnte mir jeder Zeit über den Weg laufen, obwohl ich dieses Glück nie habe, bringt mich fast um den Verstand. Ja, irgendwie ist es verflucht. Ewig laufe ich durch ihre Straße, vorbei an ihrem Haus. Sehe die beleuchteten Fenster und weiß, sie ist zu Hause. Nich einmal ein kleiner Blick ins Fenster ist mir gegönnt. Sie wohnt im obersten Stockwerk. Zu komisch nur, dass ich jedesmal auf dem hinweg an ihren Auto vorbei laufe und 10 Minuten später, wenn ich wieder zurück laufe, ist das Auto weg. Innerhalb von 10 Minuten muss sie aus dem Haus gekommen sein und ich habe sie nicht gesehen.
Ich spüre ihre Nähe. Wenn ich an diesem blöden Auto vorbei laufe. Wenn ich in diese beleuchteten Fenster blicke. Wenn ich auch nur in die Nähe dieser Straße bin. Ich spüre sie, als wäre ihr Geist ganz nah bei mir. Ich fühle sie.
Am meisten ärgert es mich, dass ich mich kaum noch an sie erinnern kann. Jede Erinnerung verblasst von Tag zu Tag mehr und bald ist nichts mehr da. Ich habe Angst davor. Vor diesem Tag, wenn alles weg ist. Wenn ich mich überhaupt nicht mehr an sie erinner kann und meine Augen ins leere starren, wenn ich an sie denke. Und dann ist da nichts. Ich fürchte mich vor diesem Tag mehr, als vor meinem eigenen Tod. Kaum zu glauben, manche halten mich mit Sicherheit verrückt, nur wegen ein paar Erinnerungen. Aber für mich ist es wichtiger, als alles andere. Weil ich mir damals geschworen habe, sie niemals zu vergessen. Und nun passiert es doch. Immer mehr und mehr, Stück für Stück!

Jetzt sitzt ich hier, im Dunkeln. Und die Worte gleiten mir einfach so von der Hand. Als wäre es etwas, was ich schon immer hätte los werden wollen. Vielleicht ist es auch so. Ein wenig.

Habt ihr schon einmal richtig geliebt? Ich meine, so richtig. Nicht nur ein paar Schmetterlinge im Bauch und ein paar Tage auf Wolke 7.
Ich meine, wenn ihr Jahr für Jahr nur eine einzige Person in eurem Herzen habt. Wenn ihr mit dieser Person alt werden wollt. Wenn ihr euch vorstellen könnt, morgen für morgen neben ihr aufzuwachen und abend für abend neben ihr einzuschlafen. Wenn ihr mit dieser Person eure intimsten Gedanken teilen wollt und könnt und wenn ihr das Gefühl habt, euer Leben erscheint euch ohne diese Person vollkommen sinnlos. Kennt ihr das?
Ich wünschte, es wäre bei mir nicht so.
Ich möchte so gerne neu Anfangen, ohne sie. Ich möchte sie gerne aus meinem Herzen und meinen Gedanken verbannen. Also, das mit den Gedanken das klappt manchmal ganz gut. Für eine kurze Weile. Wenn es mir gelingt, mich für einen Moment abzulenken. Aber das mit dem Herzen?! Uff, schwere Sache!

4, nein - fast 5 Jahre sind schon vergangen und ich gleite da immer tiefer hinein. In diesen Strudel voller Gefühle. Wenn sich alles um dich dreht und du den durchblick verlierst, was nun eigentlich los ist.
Es gibt gute und es gibt schlechte Tage. Die guten sind gerade echt selten. Dafür aber intensiv. Es gibt Tage, da wache ich morgens auf und starte in den Tag, ohne mich zu fragen, was sie wohl gerade macht und wo sie ist. Wie es ihr geht und ob sie manchmal an mich denkt. Diese Tage sind die schönsten. Es ist wie ein Urlaub, extra für mein Herz. Zum erholen. Ne kleine Pause!
Die anderen Tage sind die übelste Scheiße! Katastrophen.

Wenn ich nur einen Wunsch frei hätte, ich wäre gerne für einen Tag unsichtbar und würde sie 24 Stunden lang durch den Tag begleiten. Ich möchte einfach nur wissen, wie es ihr geht. Ob sie sich verändert hat.
Mehr nicht. Ich will wissen, ob sie noch genau so schön ist wie damals. Vielleicht sogar noch schöner.
Ich glaube nicht mehr an Wunder, und somit auch nicht mehr an eine Begegnung mit ihr.
Ich weiß, wenn man an wenigsten daran denkt und glaubt, passiert es. Aber ich rechne doch immer damit. Ich gehe schon gar nicht mehr ohne diesen Funken Hoffnung aus dem Haus. Also, wie soll ich da dem Zufall begegnen??!! Ich bin viel zu dusselig.



Alles was ich sagen kann ist, ich liebe sie. Ich habe sie immer geliebt und ich werde sie auch immer lieben. Auch wenn ich mich eines Tages nicht mehr an sie erinnern kann. Ich werde sie immer in meinem Herzen tragen.

Und auch, wenn es mir jetzt vielleicht nicht sofort besser geht, vielleicht braucht es noch etwas Zeit, so hat es dennoch gut getan, mir den ganzen Mist mal von der Seele zu schreiben. Möglicherweise hören nun auch wieder diese Träume von ihr auf. Manchmal kann das hier auch Wunder wirken. Manchmal aber auch nicht.
Wie auch immer, ich schließe diesen Text hier nun ab und gehe mit beruhigter Seele in die Welt der Träume und schlafe eine Nacht darüber.

Wie sagt man doch so schön? Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus!

Gute Nacht ♥

1 Kommentar:

  1. Sehr schön geschrieben! Und das mit dem Vergessen kenn ich so gut. Aber wenn du versuchst, loszulassen, dann bleiben die Erinnerungen trotzdem. Ich hab so lange versucht, an meinem Ex festzuhalten, weil ich so Angst hatte, etwas zu vergessen. Aber seit ich aufgegeben hab', geht es mir nicht nur besser, sondern ich weiß, dass die Erinnerungen immernoch da sind. Vielleicht hilft es dir ja mal, alles aufzuschreiben. Also die Erinnerungen. Dann weißt du, dass du ja immernoch alles da hast. Ich hab das auch gemacht, aber dann gemerkt, dass ichs das eigentlich nicht brauch. Ich denk an dich!

    Und dein Brief ist immernoch nicht da :(

    <3<3

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